Baugenossenschaft RIED hat in Goddelau weiteres Projekt mit 40 Wohnungen abgeschlossen und dafür 13,3 Millionen Euro investiert
RIEDSTADT. Erneut hat die Baugenossenschaft (BG) Ried ein weiteres großes Wohnprojekt abgeschlossen: In zwei L-förmigen, vierstöckigen Häusern sind am südlichen Ortsrand in Goddelau bei dem Projekt „Wohnen im Rosenhof“ 40 Wohnungen entstanden; davon sind 24 öffentlich gefördert. Im Süden reicht der Blick aus den hellen und freundlichen Wohnungen weit über die Felder. Die BG Ried hat hier 13,3 Millionen Euro investiert. Die BG habe eingeladen, um „Dankeschön zu sagen“ und „das freudige Ereignis“ zu feiern, sagte Vorstandsmitglied Jan Fischer. Er wünsche allen, die in den nächsten Wochen m Rosenhof 16 und 16a einziehen, viel Glück. Es sei eine tolle Qualität und ein wunderschöner Neubau entstanden. Nur am Straßenbau müsse man noch arbeiten, sagte er mit Augenzwinkern, mit Blick auf den Bagger und die aufgerissene Straße vor dem Neubau. Die Zufahrt zur Tiefgarage sei aber bereits frei. Frei waren am Freitag nur vier der 40 Wohnungen, bei einer weiteren fehlte nur noch eine Unterschrift. Fischer wertete das als Zeichen für die Attraktivität des Standorts in Goddelau. Der Einzugsbereich bei den Mietern reiche von Pfungstadt bis Rüsselsheim und Frankfurt. Aber auch Familien aus dem Ried zögen ein. „Mit 9,20 Euro pro Quadratmeter beim geförderten Wohnraum setzen wir ein Ausrufezeichen im Rhein-Main Gebiet“, betonte Fischer. Und auch zwölf Euro pro Quadratmeter im Schnitt für die frei finanzierten Wohnungen seien „mit spitzer Feder“ gerechnet.
Gebaut wurde ein Mix von 1,5- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 43 und 116,5 Quadratmetern. Zwölf Wohnungen sind barrierefrei; pro Gebäude gibt es einen Fahrstuhl. Mit 19 Stück dominieren die Vier-Zimmer Wohnungen, die 76 bis 107 Quadratmeter umfassen. Es gibt 76 Auto-Parkplätze, davon 62 in der Tiefgarage und 14 in den Außenanlagen. Unter den 128 Fahrradabstellplätzen sind auch 32 breitere für Fahrräder in Sondergröße, etwa Lastenräder. Auf dem 2.329 Quadratmeter großen Grundstück sind 3.274 Quadratmeter Wohnfläche entstanden. Im Innenhof wurde ein Spielplatz für Kleinkinder angelegt. Für Fischer und seinen neuen Vorstandskollegen Christian Müller war es die erste Einweihung eines Neubaus. Ende 2024 war der langjährige Vorstandsvorsitzende Jürgen Unger in Ruhestand gegangen. Unger ließ es sich nicht nehmen, bei der Feier des Rosenhofs, den er auf den Weg gebracht hatte, dabei zu sein. Diese wäre nicht möglich gewesen, wenn der ehemalige Vorstand nicht mit Weitsicht agiert und Partner und Bauplatz gefunden hätte, betonten Müller und Fischer. Man brauche auch die Stadt als kommunalen Partner, so Fischer. Vor fünf Jahren sei hier noch grüne Wiese gewesen, blickte Fischer zurück. Ausgenutzt habe man eine Lücke zwischen zwei Gebäuden. Manches brauche Zeit und Veränderung: Im Blick hatte die BG das Areal in Nachbarschaft ihrer Häuser Rosenhof 8 bis 14 schon länger. Im Juni 2020 konnte sie dann das Grundstück vom neuen Eigentümer kaufen. Im August 2023 habe man den Vertrag mit der OBG Rhein-Neckar geschlossen.
Baubeginn war im November 2023. Das Ried sei für hoch stehendes Grundwasser bekannt, weshalb es zunächst Probleme mit der Bodenplatte gegeben habe. Nach Pfingsten zögen die ersten Mieter ein, ein Großteil im Juli. „Das ist ein Projekt, das sich sehen lassen kann“, schloss Fischer. Das Gebäude hat Kfw-55Standard und wird mit zwei Luft-Wärme-Pumpen, die 80 Prozent des Bedarfs der Gebäude abdecken sollen, sowie einem Gasbrennwertgerät beheizt. Pläne, den Neubau erstmals über Erdwärme zu heizen, zerschlugen sich wegen mangelnder Effizienz für das Großprojekt. Neben der KfW Förderung für energetisches Bauen gab es ein Darlehen aus dem Programm „Großer Frankfurter Bogen“ und 10.000 Euro Förderung für jede Sozialwohnung. Baulücken seien für einen Bürgermeister ein Ärgernis, betonte Bürgermeister Marcus Kretschmann. Er lobte die Zusammenarbeit mit der BG Ried, die optimale Ausnutzung des Grundstücks und die gute Durchmischung. Goddelau profitiere wegen der guten Verkehrsanbindung vom Großen Frankfurter Bogen im 30-Bahn Minuten-Umkreis des Frankfurter Hauptbahnhofs. Mit der BG plane man daher zwei weitere Projekte in Goddelau. Wie Fischer im Gespräch mit der Redaktion erläuterte, soll der Bau von 20 Wohnungen an der Goddelauer Goethestraße möglichst noch dieses Jahr beginnen. Im August wolle man den Bauantrag einreichen. Noch ungewiss ist der Start von „Am Tannenberg“ mit 51 Wohnungen: Dieser hängt von der Erschließung des Baugebiets „Am Hohen Weg III“ ab.
Bericht aus dem Groß-Gerauer Echo vom 10.06.2025 von Marion Menrath

